Aufgabe und Funktion
Die Stichplatte ist eine flache Metallplatte im Bereich unter der Nadel. Sie stabilisiert den Stoff während des Nähens oder Stickens und sorgt gemeinsam mit dem Transporteur für einen gleichmäßigen Stofftransport.
Ihre wichtigsten Aufgaben:
- Stoffführung: Der Stoff gleitet stabil über die Platte, ohne einzusinken.
- Saubere Stichbildung: Ein korrekt dimensioniertes Nadelöhr verhindert, dass der Stoff durch die Nadel nach unten gezogen wird.
- Schutz: Die Platte schirmt Greifer, Spule und Mechanik ab.
- Positionierung: Gravierte Markierungen dienen als Lineal für Abstände und Kantenabsteppen.
Bei Stickmaschinen ist die korrekte Stichplatte essenziell für ein sauberes, beschädigungsfreies Stickbild.
Aufbau und Funktionsweise der Stichplattenerkennung
Viele moderne Stickmaschinen erkennen automatisch, ob die passende Stichplatte eingesetzt ist. Das dient der Sicherheit und verhindert Fehlstiche oder Nadelbrüche.
Wichtig zu wissen:
- Die Erkennung erfolgt nicht elektronisch über die Platte selbst,
sondern über ein kleines Kunststoffteil auf der Unterseite. - Dieser drückt beim Einsetzen auf einen Sensorstift oder Mikroschalter in der Maschine.
- Wird der Sensor nicht ausgelöst, meldet die Maschine:
„Stichplatte nicht erkannt“ – und blockiert den Stickvorgang.
Arten von Stichplatten
Es gibt verschiedene Arten von Stichplatten, jeweils für unterschiedliche Anwendungen optimiert:
Standard-Stichplatte
- Für die meisten Nutz- und Zierstiche geeignet
- Größeres, ovales Nadelöhr
- Universell einsetzbar
Geradstichplatte
- Sehr kleines, rundes Nadelöhr
- Ideal für feine, elastische oder sehr feste Stoffe (z. B. Jersey, Leder, Wachstuch)
- Verhindert, dass die Nadel den Stoff nach unten zieht
- Wird von vielen Herstellern empfohlen für hohe Präzision
Spezial-Stichplatten
Beispiele:
- CutWork-Stichplatte (z. B. BERNINA)
- Stopf- oder Freihandplatten
- Quiltplatten für besonders gleichmäßige Führung
Overlock-Stichplatten
- Besitzen zwei kleine Stifte, die für die korrekte Schlingenbildung beim Overlockstich notwendig sind
- Spezifischer mechanischer Aufbau, nicht universell austauschbar
Fehlerbild: „Stichplatte wird nicht erkannt“
Wenn deine Stickmaschine meldet: „Stichplatte nicht erkannt“, liegt meist ein mechanischer Fehler in der Sensorübertragung vor.
Die häufigsten Ursachen:
-
Stichplatte nicht korrekt eingerastet
→ Die Platte sitzt minimal schief und erreicht den Sensor nicht. -
Kunststoffteil auf der Unterseite fehlt oder ist beschädigt
→ Besonders nach Reinigung oder bei Fremdplatten. -
Fremd-Stichplatte
→ Viele günstige Ersatzplatten haben keinen Sensor-Trigger. -
Sensor oder Mikroschalter blockiert
→ Staub, Fadenreste oder ein verklemmter Sensorstift. -
Softwareproblem nach Update
→ Selten, aber möglich: Sensorwerte werden falsch interpretiert.
Schritt-für-Schritt: So behebst du den Fehler
- Maschine ausschalten und Netzstecker ziehen
- Stichplatte komplett abnehmen
- Unterseite kontrollieren
- Platte neu einsetzen und hörbar einrasten
- Sensorbereich vorsichtig reinigen
→ Mit Pinsel oder Druckluft (kein Wasser!) - Maschine neu starten und prüfen
Pflege und Wartung
- Stichplatte regelmäßig von Vlies, Staub- und Garn befreien
- Beschädigungen am Nadelöhr prüfen
→ Kerben durch verbogene Nadeln können zu Fadenrissen führen - Passende Nadel zum Material wählen (z. B. Stretch-, Jeans-, Sticknadel)
- Bei Problemen mit dem Stofftransport auch den Transporteur kontrollieren
Fazit
Die Stichplatte ist ein kleines, aber entscheidendes Bauteil für präzises Nähen und Sticken. Sie stabilisiert den Stoff, unterstützt die Stichbildung und ermöglicht durch Spezialvarianten professionelle Ergebnisse.
Bei Stickmaschinen sorgt die Sensorerkennung zusätzlich für Sicherheit. Wird die Stichplatte nicht erkannt, liegt der Fehler fast immer an einem nicht ausgelösten Sensor, der sich in wenigen Minuten prüfen und reinigen lässt.
Eine gepflegte, passende Stichplatte ist damit die Grundlage für saubere, fehlerfreie Stick- und Nähergebnisse.