Erklärung
Der Kettenstich ist einer der ältesten und bekanntesten Grundstiche der Stickerei.
Er entsteht, indem die Nadel nahe der vorherigen Einstichstelle wieder nach oben geführt wird, sodass sich eine Schlinge bildet, die von der nächsten Einstichstelle fixiert wird.
So entsteht eine geschlossene Kette aus Schlaufen, die dekorativ aussieht und zugleich elastisch ist.
Besonderheiten
Der Stich ist elastischer als ein Steppstich, aber nicht so haltbar wie ein Verriegelungsstich.
Der Kettenstich in der Maschinenstickerei
In der industriellen Stickerei wurde der Kettenstich ursprünglich von Handstickmaschinen mit Schiffchenantrieb verwendet.
Diese Maschinen bildeten die Schlaufe auf der Unterseite des Stoffes, ohne einen Unterfaden zu nutzen.
Erst mit der Einführung moderner Doppelstichsysteme (mit Ober- und Unterfaden) wurde der Kettenstich im Maschinenbereich teilweise abgelöst.
Heute findet man ihn vor allem:
- in Zierstichprogrammen moderner Haushaltsmaschinen,
- in historischen Stickreproduktionen,
- bei der Nachbildung handgeführter Kettenstickereien.