Warum so viele Formate?
Hersteller nutzen proprietäre Formate (z. B. DST, PES, EXP, VP3, JEF). Das sorgt für Kompatibilitätsfragen, weil Maschinen meist nur eine Teilmenge unterstützen. Einige Formate sind maschinennahe Stichformate (nur Bewegungen/Sprünge/Farbwechsel), andere hybrid (zusätzliche Vorschau/Metadaten) oder high-level (Vektor-/Objektinformationen für die Software).
Formatkategorien (einfach erklärt)
- Maschinennah (Stichdaten)
Sehr kompakt, ideal als Austauschformat, aber ohne Objekte/Vektoren.
Beispiele: DST-Datei, EXP-Datei, XXX-Datei, SEW-Datei - Hybrid (Stiche + Metadaten/Preview)
Enthält zusätzlich Farbinfos, Previews, Hoop-Daten.
Beispiele: PES-Datei (mit PEC-Block), JEF-Datei, HUS-Datei, VIP-Datei, VP3-Datei - High-Level (Software/Objektebenen)
Vektorformen, Füllarten, Unterleger etc.; nicht direkt für die Maschine gedacht. (Beispiele: EMB, ART – Hinweis: eher Thema für Software-Dokumentation als für den Maschinenlauf.)
Kompatibilität & Umwandlung
- Maschinenformat wählen: Nutze das native Format deiner Maschine, wenn möglich (z. B. PES für viele Brother, JEF für Janome, VP3 für Pfaff/Husqvarna).
- Austausch: Für den Tausch zwischen Systemen sind DST/EXP oft am robustesten.
- Konvertierung: Beim Export in stichbasierte Formate gehen Objekt-Infos (z. B. Füllparameter) verloren → es bleiben reine Stiche.
- Versionen beachten: Einige Formate existieren in Revisionen (ältere Maschinen erwarten ältere Versionen).
Häufige Formate im Überblick (mit Kurzprofil)
- PES-Datei (Brother/Baby Lock): Stichdaten + PEC-Vorschau; verbreitet im Heimbereich.
- DST-Datei (Tajima): sehr maschinennah; Standard-Austauschformat.
- EXP-Datei (Melco/Bernina): maschinennah mit klaren Steuerbefehlen.
- JEF-Datei (Janome): Stich-/Farb-/Hoop-Infos; JEF+ mit erweiterten Blöcken.
- VP3-Datei (Pfaff/Husqvarna): modernes, tagbasiertes Format mit mehr Metadaten.
- SEW-Datei (Janome/Elna/Kenmore): älteres Format, teils mit Bitmap-Previews.
- VIP-Datei (Husqvarna/Pfaff): komprimiert; Farbinfos + Stiche.
- HUS-Datei (Husqvarna): komprimiert, nahe an VIP; moderner Nachfolger VP3.
- XXX-Datei (Singer/Compucon): maschinennah; häufig in älteren Beständen.
Praxis-Tipps
- Vor dem Sticken testen: Kleines Probestück auf dem Zielmaterial, besonders nach Konvertierungen.
- Vlies & Dichte im Blick: Falsche Stickdichte fällt in stichbasierten Formaten erst beim Nähen auf.
- Archivier-Strategie: Bewahre – wenn vorhanden – high-level Projektdateien zusätzlich auf, nicht nur exportierte Stiche.
FAQ
Warum zeigt meine Maschine falsche Farben an?
Farbpaletten sind herstellerspezifisch; Farbtabellen werden unterschiedlich interpretiert. Entscheidend ist die Reihenfolge der Farbwechsel.
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